CO2-Ampeln

Um den Regelbetrieb in den Schulen des Landkreises St. Wendel in Corona-Zeiten sicherer zu machen, sollen die Schulen CO2-Warnampeln erhalten. Damit greift der Landkreis St. Wendel eine Initiative der IoT-Werkstatt des Umwelt-Campus Birkenfeld auf.

Landrat Udo Recktenwald: „Die Warnampeln sind ein weiterer wichtiger Baustein, den Betrieb an unseren Schulen sicherzustellen. Jede Schule hat ein Hygienekonzept, für uns alle gelten weiterhin die Abstands- und Hygienevorschriften, dort, wo vorgeschrieben, das Tragen einer Mund-Nasebedeckung. Dies alles sind wichtige Maßnahmen, weitere Schulschließungen, einen weiteren Lockdown zu verhindern. Überall dort, wo Abstandsregeln und Alltagsmasken nur schwer umsetzbar sind, etwa im Schulunterricht, brauchen wir ein weiteres Werkzeug dazu. Die Kosten für alle Schulen übernimmt Innenminister Klaus Bouillon, dafür Danke!“ Das Projekt sei in doppelter Hinsicht sinnvoll: Zum einen unterstützte es die Luftkontrolle in den Räumen, senke somit das Infektionsrisiko. Zum anderen sei es ein weiteres wichtiges Projekt von „Handwerk & Schule“ des Ausbildungs- und Fortbildungsförderverein, denn die Schülerinnen und Schüler lernen praktisch physikalische Grundgesetze, denn sie basteln die Ampeln selbst.

Bürgermeister Hermann Josef Schmidt, stellvertretend für die Bürgermeister des Kreises: „Co2-Warnampeln können ein zusätzlicher Baustein sein, um Sars-Cov2-Infesktionen zu verhindern. Die Ausstattung von Schulen mit diesem Instrument ermöglicht es Schülern und Lehrern, risikoärmer gemeinsam Unterricht durchzuführen.“

Die Warnampeln messen den CO2-Gehalt in den Räumen. Das Coronavirus SARS-CoV-2 wird über Tröpfchen (größer als fünf Mikrometer) oder auch Aerosole (feinste luftgetragene Flüssigkeitspartikel und Tröpfchenkerne kleiner als fünf Mikrometer) verbreitet. Diese werden von infizierten Personen beim Husten und Niesen versprüht oder beim Sprechen freigesetzt, auch schon bevor Krankheitszeichen vorliegen. Das in den Innenräumen befindliche Kohlendioxid stammt aus der Ausatemluft der Personen. Pro Minute atmet jeder Mensch etwa acht Liter Luft aus, die im intensiven Kontakt mit dem Lungengewebe gestanden hat. Ist die eine Person mit dem Virus infiziert, so enthalten die Tröpfchen auch Viruspartikel und die Raumluft ist belastet.

Aerosole schweben aufgrund ihrer Größe für längere Zeit in der Luft und bleibt die Raumluft gleich, ist sie längere Zeit belastet. Werden die kontaminierten Tröpfchen von einem gesunden Menschen eingeatmet und überschreitet die darin enthaltende Anzahl an Viruspartikel eine minimale Infektionsdosis, so wird die Krankheit übertragen.

die fertige CO2-Ampel

Die CO2-Messung mithilfe der Warnampel ist eine kostengünstige Technik, das aktuelle Risiko durch potenziell infektiöse Aerosole zu vermindern.

Eine gute Durchlüftung der Schulräume senkt das Risiko einer Infektion. Lüften bedeutet nicht nur Luftaustausch, sondern im Winter auch Wärmeverluste. In den meisten Schulen ist keine moderne Klimatechnik mit Wärmetauscher vorhanden. Hier hilft nur die Überwachung des CO2 und ein bedarfsorientiertes und regelmäßiges manuelles Querlüften.

Ein CO2-Messgerät gehört in jeden Klassenraum, am besten gleich selbst gebaut. Denn beim Selbstbau lernen Schülerinnen und Schüler viel über das praktische Arbeiten in Verbindung mit theoretischen Grundlagen aus Physik, Biologie, Chemie und Informatik.

Schüler beim zusammenbauen der Ampeln

Diesen Ansatz verfolgt das Projekt „Handwerk & Schule“ des Ausbildungs- und Fortbildungsförderverein e.V. (AFFV) im besonderen Maße. Hier finden sich interessierte Handwerksbetriebe und aufgeschlossenen Lehrkräfte in der Umsetzung zusammen. Mit guten, cleveren und pfiffigen Ideen werden gemeinsam Unterrichtseinheiten konzipiert. Für die Umsetzung dieser Ideen stellt der Ausbildungs- und Fortbildungsförderverein e.V. Fördermittel bereit, sowohl für die Konzeptionierung als auch für die Umsetzung im Unterricht, z.B. durch die Bereitstellung der benötigten Bauteile für den Bau der CO2-Warnampeln.

Die Landkreisverwaltung hat die Idee des Einsatzes der CO2 Warnampeln als Selbstbausatzes aufgegriffen und unterstützt mit finanziellen Mitteln die Umsetzung des Projektes für alle Gemeinschaftsschulen des Kreises. Da auch die Grundschulen die gleiche Problematik haben und die CO2 Warnampeln ebenso gut einsetzen werden können, hat das Innenministerium eine finanzielle Unterstützung für die Umsetzung zugesagt.

Hier geht es zur Website des Umwelt-Campus Birkenfelds, für mehr Informationen

Teilnehmende Schulen: